Wirtschaftsgespräch in Lünen: Gemeinsame Lösungen für klamme Stadtkasse gesucht
Beim IHK-Wirtschaftsgespräch am 8. Juli 2025 im LÜNTEC-Technologiezentrum Lünen stand die prekäre Finanzlage der Stadt im Mittelpunkt. Rund 90 Gäste verfolgten die Podiumsdiskussion mit dem scheidenden Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns und den drei Bürgermeisterkandidat*innen Andreas Dahlke (GFL), Martina Förster-Teutenberg (SPD) und Dr. Christian Klicki (CDU).
Alle waren sich einig: Angesichts eines Haushaltsdefizits von rund 60 Millionen Euro muss parteiübergreifend zusammengearbeitet werden – sonst droht Stillstand in Lünen. Uneinigkeit herrschte jedoch bei den Lösungsansätzen: Während Dahlke auf mehr Unterstützung durch Land und Bund pochte, betonte Förster-Teutenberg die eigenständige Weiterentwicklung der Gewerbeflächen. Klicki kritisierte vor allem die Bürokratie und forderte schnellere Entscheidungsprozesse.
IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber hob die wirtschaftliche Lage im Land hervor, warnte aber vor überzogenen Erwartungen an Fördergelder. Besonders besorgniserregend sei der Rückgang bei Ausbildungszahlen in Lünen. WZL-Geschäftsführerin Sylvia Tiews betonte dagegen die steigende Zahl sozialversicherungspflichtiger Jobs in der Stadt – ein positives Signal trotz sinkender Bevölkerungszahl.
Konsens bestand darin, dass Lünen dringend einen beschlossenen Haushalt braucht. Dr. Klicki brachte es auf den Punkt: „Alle müssen an einen Tisch – und erst wieder aufstehen, wenn ein tragbarer Haushalt beschlossen ist.“